Warren Buffet erinnert seine Aktionäre an seine Erfolgsprinzipien

Er gehört zu den reichsten Menschen der Welt und ist der bekannteste Investor. Die Rede ist von Warren Buffet, dem CEO von Berkshire Hathaway. Das Unternehmen, das er 1956 als Textilfirma erwarb und im Laufe der darauffolgenden Jahre in eine Investmentfirma umbaute.

Die Medien bezeichnen ihn häufig als das Orakel von Omaha und jährlich pilgern tausende Investoren zur Hauptversammlung von Berkshire Hathaway.

Am 25. Februar 2023 veröffentlichte Buffet wieder seinen jährlichen Aktionärsbrief. In diesem geht er auf die wesentlichen Faktoren für seinen Anlageerfolg ein, welche im Folgenden aufgelistet werden:

• Laut Buffets Ausführungen ist sein Ziel, bedeutende Investitionen in Unternehmen mit langlebigen Wettbewerbsvorteilen und vertrauensvollem Management zu tätigen. Er bezeichnet sich bewusst nicht als Stock-Picker, sondern vielmehr als Business-Picker. Es geht ihm also um das operative Geschäft eines Unternehmens und dessen langfristige Erfolgschance und nicht um die kurzfristigen Kursentwicklungen.
• Auch Warren Buffet gibt zu, viele Fehlinvestments getätigt zu haben. Jedoch haben einige wenige Investments sich so gut entwickelt, dass das Beteiligungsportfolio von Berkshire sich insgesamt hervorragend entwickeln konnte. Er erklärt dies mit dem kapitalistischen System, das immer wieder auch Verlierer produziere und wenige Gewinner. Buffet bezieht sich hier auf Schumpeters schöpferische Zerstörung.
• Buffet betrachtet Kapitalmärkte als ineffizient. Entweder notieren Aktienpreise unsinnig niedrig oder wahnsinnig hoch. Dies gebe ihm immer wieder die Gelegenheit, auch großartige Unternehmen zu günstigen Preisen zu kaufen. Markteffizienz existiere gemäß Buffet nur in Lehrbüchern. In Wahrheit seien Aktienpreise verwirrend und immer nur im Nachhinein zu verstehen.
• Buffet stellt auch zwei seiner besten Investitionen vor, die langfristig zum nachhaltigen Erfolg von Berkshire beigetragen haben. Dies wären zum einen seine Investition in Coca-Cola, die er 1994 nach einer Kaufphase von sieben Jahren abgeschlossen hat. Insgesamt investierte er 1,3 Mrd. USD in das Unternehmen. 2022 erhielt Berkshire Dividenden aus dieser Beteiligung in Höhe von 704 Mio. USD. Die zweite Investition betraf American Express, die Berkshire 1995 abschloss. Hier wurden ebenfalls 1,3 Mrd. USD aufgewendet. 2022 zahlte American Express Dividenden in Höhe von 302 Mio. USD an Berkshire. Per Ende 2022 lagen die Investitionswerte von Coca-Cola und American Express bei 25 Mrd. USD bzw. 22 Mrd. USD. Andere Investitionen der neunziger Jahre verliefen völlig erfolglos.
• Auch im Rückblick auf das vergangene Jahr 2022 empfiehlt Buffet, immer auf die operativen Ergebnisse der Zielinvestitionen zu schauen. Die Kursentwicklung ist für ihn weniger relevant und verleitet zu falschen Schlussfolgerungen.

Abschließend bedankt sich Buffet in seinem Aktionärsbrief bei seinem langjährigen Partner Charlie Munger und stellt dessen Bedeutung für den Erfolg des Unternehmens heraus. Er empfiehlt jedem Investor, einen Freund zu finden, der smart genug ist, mit ihm seine Investitionsvorhaben zu diskutieren und gut zuzuhören.

Was wir von Buffet lernen können

Investitionen sollten langfristig ausgerichtet sein und zwischenzeitliche Kursschwankungen sollten Investoren nicht nervös machen und zu unüberlegtem Handeln führen. Dies unterscheidet einen Investor von einem Spekulanten.

Wenn Sie auch einen Diskussionspartner für Ihre Investitionen suchen, biete ich mich gerne an.